Keine/r darf verloren gehen!

Grüne Landtagsabgeordnete in der Beruflichen Schule Bad Oldesloe

Deutschland braucht mehr qualifizierte Arbeitskräfte - so tönt es ständig aus allen Betrieben, die jetzt schon Probleme haben, genügend Auszubildende zu finden. Hier sind vor allem die beruflichen Schulen im Lande gefordert - und auch die Landespolitik, damit sie die richtigen Weichenstellungen findet.

Deshalb waren die Grünen Landtagsabgeordneten Ines Strehlau (als Fachfrau für Berufliche Bildung) und Marlies Fritzen (als für Stormarn zuständiges Fraktionsmitglied) zum Faktencheck nach Oldesloe gekommen, um mit Schülern, Lehrern und der Schulleitung der Kreisberufsschule ihre Zielvorstellungen abzugleichen. Begleitet wurden sie vom Grünen Dr. Hartmut Jokisch, der als Kreistagsabgeordneter gewissermaßen den Schulträger vertrat.

Die Berufliche Schule in Oldesloe verfügt über ein sehr breites Spektrum der Bildungsgänge und Abschlüsse: Berufliche Bildung in vielfältigen Bereichen von Gesundheit, Sozialem, Ernährung, Technik und Wirtschaft vom Hauptschulabschluss bis hin zum Abitur. Keiner soll verloren gehen auf dem Bildungspfad, selbst bei schwierigen häuslichen und persönlichen Verhältnissen wird intensiv mit den Schülerinnen und Schülern gearbeitet, wie die Abgeordneten durch Unterrichtsbesuche z.B. in einer Klasse des Ausbildungsvorbereitenden Jahres erleben konnten. In Gesprächen mit der Schulsozialpädagogin, der Gleichstellungsbeauftragten und mit zwei Lehrerinnen aus dem Personalrat wurde sehr deutlich, wie hoch die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte und wie schwierig heutzutage das Unterrichten geworden ist, wie immer wichtiger deshalb gerade auch die Schulung und Einübung sozialer Kompetenzen wird.
So packten dann Lehrkräfte und Schulleitung eine "Schultüte" mit folgenden Wünschen an die Landespolitik:

Die Schulsozialarbeit (bisher vom Kreis übernommen) muss ausgebaut werden! Ines Strehlau bekräftigte diese Forderung und will sie in das Schulgesetz mit aufgenommen wissen: "Das bedeutet natürlich auch, dass das Land sich hier wie bei den allgemeinbildenden Schulen beteiligt!"

Die Arbeitsbelastung muss sinken! Hier konnten die Landespolitikerinnen keine pauschalen Zusagen machen. Fritzen:" Wir wollen aber die sogenannte 'demographische Rendite' aus dem Rückgang der Schülerzahlen dazu nutzen, um Verbesserungen für die Lehrkräfte zu erreichen. So könnten wir uns einen Pool von Erlassstunden vorstellen, die je nach Belastung und Zusatzarbeiten der Lehrkräfte für eine gezielte Entlastung genutzt werden sollen".
Der Maßnahmen-Dschungel im Bereich des Überganges von der Schule in den Beruf für diejenigen jungen Menschen, die keinen Ausbildungsplatz gefunden haben (unter vielen anderen z.B. Berufsvorbereitende Maßnahmen /BVM/, Ausbildungsvorbereitendes Jahr /AVJ/, Berufseingangsklassen /BEK/ und Einstiegsqualifizierungen /EQ/) muss gelichtet werden. Hier fordern auch die Grünen Abgeordneten ein transparentes, aufeinander abgestimmtes, anerkannt qualifizierendes System der beruflichen Bildung, in dem jeder Mensch das Recht auf einen Ausbildungsplatz und gegebenenfalls auch eine Förderung erhält, um eine Ausbildung erfolgreich zu beenden. Strehlau: "Wir brauchen eine Ausbildungsplatzgarantie für alle Jugendlichen. Es muss gelten: Kein Abschluss ohne Anschluss!"

Wir möchten Regionales Bildungszentrum (RBZ) werden! Um diese Forderung nach mehr Eigenständigkeit der Oldesleor Schule zu illustrieren, nannte Oberstudiendirektor Rüdiger Hildebrandt ein Beispiel: "Die Industrie- und Handelskammer schreibt immer häufiger Anzeigen aus, wo Schulen Weiterbildung von betrieblichen Mitarbeitern leisten sollen. Wir können uns dieser Einnahmequelle leider nicht bedienen, weil wir uns an den Ausschreibungen nicht beteiligen dürfen, als RBZ aber könnten wir es!" Nicole Lange vom Personalrat ergänzt: "Wir haben so lange auf das RBZ hin gearbeitet, haben dafür über Jahre unsere Arbeitsorganisation geändert - nun will der Schulträger es uns nicht erlauben"
Hier musste Jokisch klarstellen: "Wir GRÜNE und auch die SPD wollen das RBZ, aber wir sind gegen CDU, FDP und DIE LINKE im Kreistag zahlenmäßig unterlegen!". Ines Strehlau kennt die Vorbehalte gegen das RBZ, da bestehende Weiterbildungseinrichtungen eine Konkurrenz durch das RBZ fürchten. Es sei aber in allen Kreisen, die RBZ's eingeführt hätten, eine Selbstverständlichkeit, dass nur solche Fortbildungen angeboten würden, die außerhalb der Berufsschule nicht vorkämen. "Wir halten weiterhin den Weg der Umwandlung der beruflichen Schulen in RBZs für richtig und werden es in unserem Wahlprogramm für die Landtagswahl im Mai 2012 fordern!", so Strehlau.

- Wir möchten, dass das vom Europäischen Sozialfonds finanzierte Projekt "Handlungskonzept Schule und Arbeitswelt" über das Projektende in 2013 hinaus weiter geführt wird. Strehlau sagte hier Unterstützung zu.

- Wir möchten, dass die Arbeit der Beruflichen Gymnasien besser gewürdigt wird, denn landesweit kommen 50% der Hochschulzugangsberechtigten aus diesem Schultyp. Strehlau "Dieser wichtige Baustein muss unbedingt in die Schulentwicklungspläne der Kreise hinein!", Jokisch  unterstützt: "Diese Forderung haben wir vor Jahren schon an unsere beiden Landtagsabgeordneten von SPD und CDU im Kreistag übergeben".

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