Gute Bildung für alle – Wir bleiben am Ball

Zum Start des Schuljahres 2019/20 sagt die schulpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Ines Strehlau:

Wir investieren in der Jamaika-Koalition weiterhin kräftig in Bildung, sowohl im digitalen Bereich als auch bei den Lehrkräften. Das ist gut und wichtig! Die Unterrichtsversorgung hat sich erheblich verbessert, aber wir müssen trotzdem weiterhin am Ball bleiben, besonders was die berufsbildenden Schulen angeht. Hier ist das duale Studium an der EUF eine gute Maßnahme, um mehr Lehrkräfte, vor allem im dringend benötigten gewerblich-technischen Bereich, zu gewinnen.

101 Prozent Unterrichtsversorgung an den allgemeinbildenden Schulen können sich sehen lassen. Eine gute Unterrichtsversorgung ist ein Baustein, um den Lehrerberuf attraktiver zu machen und die Arbeitsbedingungen weiter zu verbessern. Wir werden in Jamaika weitere Entlastungsmaßnahmen auf den Weg bringen. Trotz rückläufiger Schüler*innenzahlen haben wir 153 Stellen für Lehrkräfte mehr an den Schulen als ursprünglich geplant.

Es gibt mit Quer-, Seiten- und Direkteinstieg vielfältige Möglichkeiten in den Lehrer*innenberuf einzusteigen. Das ist richtig, um kurzfristig den Bedarf an Lehrkräften zu decken. Auch die Qualifizierung von Gymnasiallehrkräften, um an Grundschulen zu unterrichten, gehört dazu. Dies kann aber nur zur kurzfristigen Deckung des Bedarfs an Lehrkräften dienen. Unser Ziel ist es mehr junge Menschen für das Lehramts-Studium zu gewinnen. 1000 Studierende mehr gegenüber 2014 zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Steigerung der Stellen im Vorbereitungsdienst ist ein weiterer wichtiger Baustein.

Zur Stärkung der Inklusion unterstützen wir Grüne die Steigerung der Studien- und Ausbildungsplätze gerade im sonderpädagogischen Bereich. Der Bildungsbonus startet zum neuen Schuljahr mit deutlich mehr Mitteln als geplant. Dafür haben wir Grüne uns besonders stark gemacht. Er gibt den Schulen in herausfordernden Lagen Rückenwind und wir zeigen damit, dass wir diese Schulen nicht alleine lassen. Wir sind sehr gespannt, wie sich die Bildungsbonus-Schulen entwickeln.

Es ist ein Zeichen für die Qualität unserer Gemeinschaftsschulen, dass es auch mit G9 keinen Run auf die Gymnasien gibt, wie teilweise vorher angenommen. Besonders wichtig ist uns Grünen zu betonen, dass die neu eingeführte Möglichkeit des Schulartwechsels vom Gymnasium nach der fünften Klasse und die Klassenwiederholung nur als Einzelfallmaßnahme möglich sind, und zwar auf Beschluss der Klassenkonferenz hin und als pädagogische Maßnahme zum Wohl des Kindes. Das bedeutet kein Zurück zum „Sitzen-Bleiben“. Die Orientierungsstufe bleibt erhalten.

Für uns Grüne ist Bildung für nachhaltige Entwicklung ein Themenfeld, das in der Schule deutlich ausgebaut werden muss. Im Bildungsministerium gibt es hierfür zum neuen Schuljahr eine Stelle. Die Person wird dazu gemeinsam mit dem Umweltministerium im kommenden Schuljahr eine Strategie entwickeln und zwar nicht nur für die Schule, sondern darüber hinaus: bei Jahrhundertherausforderungen wie dem Klimawandel müssen wir alle an einem Strang ziehen. Bildung legt hier den Grundstein.

Unsere zusätzlichen grünen Schwerpunkte für die zweite Hälfte der Legislaturperiode werden neben Inklusion die Themen „Recht auf Ganztag“ und eine bessere Gestaltung des Übergangs von Schule in den Beruf sein. Beim Ganztag müssen wir endlich wissen, wie der Bund sich den Rechtsanspruch und die Finanzierung vorstellt. Dann wissen wir im Land, woran wir sind und können planen.

Beim Übergang von der Schule in den Beruf kommen wir nicht wirklich von der Stelle. Es schaffen immer noch zu viele Jugendliche nicht den direkten Übergang von der Schule in eine Ausbildung. Wir werden darauf drängen, dass im neuen EU-Haushalt genügend Mittel für diesen Bereich eingestellt werden. Die Unterstützung der Jugendlichen durch Coaches und die Möglichkeit in Flex-Klassen ein Jahr länger bis zum Abschluss zu brauchen, haben sich bewährt.

Investitionen in Bildung sind immer Investitionen in die Zukunft und im internationalen Vergleich, vor allem auch bei der Bildungsgerechtigkeit, hinken wir in Deutschland immer noch hinterher, obwohl Bildung unser höchstes Gut ist. Diesen Rückstand aufzuholen, bleibt eins unserer wichtigsten Ziele. Zum Beginn des Schuljahres 19/20 in der nächsten Woche wünsche ich allen schulischen Akteur*innen einen guten Start in das neue Schuljahr! ***

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