Zum Fachgespräch des Bildungsausschusses zu den Maßnahmen zum Schutz vor COVID-19 in den schleswig-holsteinischen Schulen sagt die schulpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Ines Strehlau: (23. August 2021)

Die positive Nachricht aus der Anhörung: Wir können mit offenen Schulen auch im Winter planen. Insgesamt wurde deutlich, dass nach aktuellem Wissensstand eine Corona-Infektion für Kinder und Jugendliche nicht gefährlicher ist als andere Krankheiten und dass sich – früher oder später – alle Kinder infizieren werden, da kein Impfstoff für Kinder unter 12 Jahren zugelassen ist. Für uns als politische Entscheidungsträger*innen ist es eine große kommunikative Herausforderung, das den besorgten Eltern zu erklären.

Die Maskenpflicht trägt bei hohen Inzidenzen dazu bei, dass bei einem Corona-Fall an einer Schule nur die Schüler*innen, die in direkter Nähe zum erkrankten Kind sitzen, in Quarantäne geschickt werden müssen und nicht die ganze Klasse. Die Maskenpflicht gewährleistet in diesen Fällen Präsenzunterricht für den Großteil der Klasse. Bei niedrigeren Inzidenzen, die wir in einigen Kreisen haben, und auch vor dem Hintergrund der steigenden Impfquote müssen wir aber auch über Lockerungen bei der Maskenpflicht sprechen. Auch die Teststrategie müssen wir weiterentwickeln, mit dem Fokus auf symtpombezogene Testungen.

Die kritischen Stimmen der Expert*innen zum Einsatz von mobilen Luftfiltern an Schulen haben deutlich gemacht, dass dieser nur bedingt sinnvoll ist und allenfalls mit Augenmaß erfolgen sollte. Mobile Luftfilter ersetzen nicht das Lüften. Kurzfristig sind Co2-Ampeln sinnvoll, um zu wissen, wann gelüftet werden sollte. Langfristig ist es notwendig, die Klassenräume mit stationären raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) auszustatten. Das ist ein Punkt, den wir beim Schulbau zukünftig unbedingt berücksichtigen müssen.