Naturschutz funktioniert nur länderübergreifend

Eine gesunde Tier- und Pflanzenwelt sichert unsere Lebensgrundlagen. Um auf Dauer gesund zu bleiben, müssen isoliert liegende Lebensräume von Tiere und Pflanzen miteinander verbunden werden. Da dies auch an Ländergrenzen nicht Halt machen darf, bedarf es einer länderübergreifende Zusammenarbeit. Wie die aktuelle Lage ist, darüber haben sich grüne Kommunal- und Landespolitikerinnen gemeinsam mit ihren Kolleginnen aus Hamburg im Gespräch mit Andrea Keller, Geschäftsführerin des Regionalparks Wedeler Au e.V., und Bernd-Ulrich Netz von der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft ausgetauscht.

Insbesondere im Umland von Hamburg stehen die Freiräume stark unter Druck. Ein grundsätzliches Problem ist dabei sicherlich die große Flächenkonkurrenz durch z.B. Bauflächenentwicklung, Landwirtschaft, Naherholung und Naturschutz. Bei einem Spaziergang am Klövensteen erläuterte die Regionalpark-Geschäftsführerin, wie in den vergangenen Jahren am Biotopverbund gearbeitet worden ist.

Ines Strehlau, Landtagsabgeordnete aus Halstenbek: „Wir haben zum Biotopverbund auch im Zusammenarbeitsausschuss von Schleswig-Holstein mit Hamburg Anträge gestellt. Auch in der OECD-Studie zur Metropolregion wurde festgestellt, dass der Schutz der Naturräume in der Metropolregion eine wichtige Rolle spielt. In der kommenden Wahlperiode muss das Thema weiter verfolgt werden und versucht werden, dafür finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.“

Am Rande sind die grünen Politikerinnen auf ein aktuelles Umweltthema gestoßen.

Nadine Mai, Abgeordnete des Kreistags: „Besonders tragisch ist, dass die Bewirtschaftung eines Feldes in der Nähe mit Glyphosat und Dünger eine große Amphibien-Population zerstört hat, und das alles im gesetzlichen Rahmen und obwohl hier besonders durch Amphibien-Tunnel auf die Tiere geachtet wird. Wir haben als Grüne in Schleswig-Holstein in den kommenden Jahren hoffentlich die Chance, uns für mehr Mittel für Renaturierung und Biotopverbünde sowie natürliche Flächen einzusetzen.“

Petra Kärgel, Grüne-Vorstandssprecherin in Wedel: „Die Artenkrise ist so dramatisch wie die Klimakrise. Deswegen ist es umso schrecklicher, mit ansehen zu müssen wie Amphibien, die stark bedroht sind und auf der Roten Liste stehen, durch die Folgen intensiver Landwirtschaft in Massen sterben müssen. Der Pachtvertrag mit dem verantwortlichen Landwirt muss schnellstmöglich gekündigt werden.“

Die grünen Politikerinnen auf Gemeinde-, Kreis-, Landes-, und Bundesebene waren sich einig, dass Lebensräume für Tiere und Pflanzen wirksam geschützt werden müssen, und dies auch länderübergreifend.

 

Hintergrund

Der Regionalpark Wedeler Au umfasst 12.000 Hektar in Hamburg-Altona und Schleswig-Holstein. Die Landschaft hat Vielfältiges zu bieten: Wald, Moore, Felder, Geest und Marsch sowie Ausflugsziele wie die Holmer Sandberge. Die Mitgliedergemeinden des Vereins Regionalpark Wedeler Au sind neben Hamburg-Altona und Wedel auch Kreis und Stadt Pinneberg, Holm, Appen, Heist, Halstenbek, Schenefeld und Hetlingen. Die Geschäftsstelle realisiert zahlreiche kleinere und größere Projekte insbesondere zu den Themen Naturschutz und Naherholung. Ziel des Vereins ist es, dass Anwohner*innen und Besucher*innen die Natur um sich herum kennen, schätzen und damit auch schützen lernen.



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