Schulen benötigen mehr Personal und Geld für Inklusion und Begabtenförderung

Zuhören, nachfragen, im Gespräch bleiben und daraus Politik machen. Das prägt die Arbeit der Halstenbeker Abgeordneten Ines Strehlau (Bündnis 90/Die Grünen) seit ihrem Einzug in den Landtag 2009. Bislang hatte sie Ohr und Herz ganz nah bei den beruflichen Bildungseinrichtungen des Landes. Seit dem Start der neuen Jamaika-Koalition in Kiel konzentriert sie sich auf den allgemeinen Bildungsbereich. Zur Arbeit gehören Besuche dort, wo mit den Gesetzen und Verordnungen gearbeitet wird, also in den Schulen. 

Die erste Einrichtung, die die Grüne besuchte, war die Johann-Comenius-Schule in Pinneberg. Wie viele andere Schulen in der Kreisstadt hoffen Lehrer, Schüler und Eltern auf Neu- und Umbauten. Im August 2020, so die jetzige Planung, sollen die Pavillons geräumt und die neuen Unterrichtsräume bezogen werden. Schulbau ist bislang Aufgabe der Kommunen. Doch Ines Strehlau weiß, dass nicht nur die Stadt Pinneberg erhebliche Probleme hat, diese Ausgaben zu stemmen. Deshalb macht sie sich dafür stark, dass die Bildung in Deutschland künftig eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen wird und das Kooperationsverbot fällt.

Außerdem wird das Land einen Schulbaufonds einrichten, von dem auch Pinneberg profitieren kann. Investitionen und mehr Räume sind dringend notwendig in der Johann-Comenius-Schule. „Wir unterrichten zurzeit in zwei von vier Klassen Schüler mit Handicaps. Zum Teil müssen die dafür notwendigen Unterrichtsgruppen der jeweiligen Klassen auf die Flure ausweichen. Ruheräume und Aufenthaltsräume für die Schulbegleiter gibt es noch gar nicht“, berichtete Uta Holst-Timm, Leiterin der Gemeinschaftsschule über die prekäre Lage.

Aber nicht nur der finanziell aufwendige Schulbau hemmt die Möglichkeiten für guten Unterricht. Auch genügend Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Schulbegleiter fallen nicht vom Himmel. „Wir haben die Plätze für Pädagogen an den Hochschulen erhöht“, sagte Ines Strehlau. Trotzdem bedarf es einiger Zeit, bis diese jungen Pädagogen fertig ausgebildet sind und zusätzliche Geldmittel aus der Kasse des Bundes.

Die Schülervertreter Liv, Laura, Zina und Erdita machten bei ihrem Gespräch während des vierstündigen Besuchs der Abgeordneten auf ein Problem bei den Abiturienten aufmerksam. Diese müssen jetzt wieder bis weit in die Phase der Abiturprüfungen hinein auch am Unterricht teilnehmen. Diese Zeit fehle für eine gute Vorbereitung auf die Prüfungen.

Ein weiteres Problem der Oberstufe geben die Oberstufenlehrkräfte zu bedenken: Durch die große Anzahl an verbindlichen Fächern sei eine wirkliche Vertiefung in einzelnen Bereichen kaum möglich. Die Abgeordnete versprach, bei der anstehenden Reform der Oberstufe dieses Problem zu lösen.

zurück

mehr Wald für Schleswig-Holstein

Parlamentarische Initiativen

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>