Ganztag ist eine Chance für neue Lernformen und Angebote

Am 9. Februar 2022 hat die Grüne Landtagsfraktion online eine plietsch!-Veranstaltung mit dem Titel ,,Quo vadis Ganztag?" zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztag veranstaltet. Eingeladen waren: Prof. Thomas Rauschenbach, bis vor Kurzem Direktor des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und Mitautor der Studie zu den Kosten der Umsetzung des Ganztagsanspruchs, die ehemalige Sozialdezernentin der Stadt Norderstedt, Anette Reinders, sowie Ingke Rehfeld, Schulleiterin der Ganztagsgrundschule Heidberg, und Alexandra Sakhno, Leiterin des offenen Ganztagsangebots.

Dazu sagt die schulpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Ines Strehlau:

,,Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztag personell und finanziell eine große Herausforderung ist. Sie hat aber auch klar gemacht, dass Schule die Chance hat, sich mit dem Ganztag insgesamt zu verändern. Wenn Schulen sich zu Ganztagsschulen entwickeln, können durch die Verzahnung von Vor- und Nachmittag neue Lernformen und Angebote an noch mehr Schulen entstehen. Das wollen wir Grüne in der nächsten Wahlperiode weiter voranbringen."

Eka von Kalben, Vorsitzende und kitapolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, ergänzt:
,,Nach den Prognosen des DJI brauchen wir bis 2030 rund 1.250 zusätzliche Stellen zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztag. Doch nicht nur im Bereich Ganztag, sondern auch für gute Kitas brauchen wir pädagogisch qualifiziertes Personal. Als Land müssen wir einen Fahrplan entwickeln, wie wir zusätzliche Fachkräfte für die Kitas aber auch für den Ganztag gewinnen und qualifizieren können. Für Menschen, die sich
schon jetzt im Ganztag engagieren, brauchen wir Angebote zur Weiterqualifizierung."

Weitere Informationen:
Prof. Thomas Rauschenbach hat in seinem Vortrag deutlich gemacht, dass Schleswig-Holstein beim Ganztagsausbau
noch einen sehr weiten Weg zu gehen hat. Im Ländervergleich haben wir in Schleswig-Holstein mit nur 32 Prozent die niedrigste Inanspruchnahme-Quote. Bei einem prognostizierten Bedarf von rund 60 Prozent bedeutet das einen zusätzlichen Bedarf von 21.000 bis 26.000 Plätzen bis 2029/30. Finanziell wie personell wird das eine immense Herausforderung, die da auf uns als Land zukommt.

Als ehemalige Sozialdezernentin der Stadt Norderstedt hat Anette Reinders in ihrem Input vorgestellt, wie ein einheitliches Ganztagskonzept für eine Stadt aussehen kann. Sie hat aber auch deutlich gemacht, was die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztag für die kommunale Ebene bedeutet. Ein Fazit der Konzeptentwicklung ist, dass alle Beteiligten frühzeitig eingebunden werden müssen, damit die Bedarfe klar sind und alle Interessen Berücksichtigung finden.

Die praktischen Herausforderungen wie die Qualifikation der Ganztagsmitarbeiter*innen hatten Ingke Rehfeld, Schulleiterin der Ganztagsgrundschule Heidberg, und Alexandra Sakhno, Leiterin des offenen Ganztagsangebots, im Blick. Die Schule zeigt auch, dass
der Weg zur offenen Ganztagsgrundschule eine Chance zur Weiterentwicklung einer Schule ist.

Die Aufzeichnung der Veranstaltung kann hier abgerufen werden.
 



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